Sekundarstufe I

Erprobungsstufe

Die Erprobungsstufe ist die erste Etappe in der Sekundarstufe I und markiert den Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule. In dieser Phase werden die Grundlagen für eine erfolgreiche Schullaufbahn gelegt. Doch was genau erwartet die Schülerinnen und Schüler in der Erprobungsstufe?

1. Aufbau

Die Erprobungsstufe ist eine pädagogisch-organisatorische Einheit der fünften und sechsten Jahrgangsstufe, in der keine Versetzung stattfindet.Für die Eingangsfremdsprache können sich die Schüler/innen zwischen Englisch und Latein entscheiden, wobei zum Lateinunterricht zusätzlich zwei Stunden Englisch unterrichtet werden.

Im ersten Halbjahr der Klasse 5 nehmen alle Schüler/innen am Chor teil, im zweiten Halbjahr wird der Chor zu einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft. Der Wahlpflichtbereich ab Klasse 6 umfasst die Sprachen Französisch und Latein für die Schüler/innen mit der Eingangssprache Englisch, während die Schüler/innen mit der Eingangssprache Latein als zweite Fremdsprache Englisch belegen müssen.

2. Übergang von der Grundschule zum Gymnasium

Der Übergang von der Grundschule zum Gymnasium  bringt für die Schüler/ innen zahlreiche, wichtige Veränderungen mit sich: viele Fächer, neue Fächer, viele verschiedene Lehrkräfte, neue Klassen-kameraden in einer größeren Klasse, eine größere Schule mit älteren Mitschülern, ein verändertes Schulleben.Wir erwarten jedes Kind, wir holen es ab, es hat seinen Platz bei uns.Damit das gelingt, damit der Übergang von der Grundschule zum Gymnasium möglichst sanft und einfach für die Kinder ist, setzen wir folgendes Konzept in die Praxis um.

a) Vor dem Schulwechsel

Im November findet ein Informationsabend für die Eltern der Kinder aller vierten Klassen unseres Einzugsgebietes statt, an dem über die spezielle Ausrichtung unseres Gymnasiums, die unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Fächerangebote, das Unterrichtskonzept insbesondere der Sprache Latein, das Vorgehen zum individuellen Fördern und Fordern sowie die unterschiedlichen Schullaufbahnen berichtet wird.

Am nachfolgenden Samstag sind die Kinder der 4. Grundschulklassen mit ihren Eltern eingeladen, am „Tag der offenen Tür“ unsere Schule in Aktion kennen zu lernen. Sie können in vielen Fächern an Unterrichtsstunden der 5. Jahrgangsstufe teilnehmen, Experimente in den Natur-wissenschaften erleben, sich sportlichen oder künstlerischen Aktivitäten widmen, einer Orchester-Probe zuhören, Theater miterleben, Schule und  Schulgelände besichtigen und sich also über unser gesamtes schulisches Angebot informieren.

Bis zur Anmeldung im Februar besteht die Einladung, beratende Gespräche mit Schulleitung und Vertretung zu führen.Nach den Anmeldungen werden die Schüler/innen in gleich große Parallelklassen (differenziert nach der Sprachenwahl) eingeteilt, wobei die Wünsche der Schüler/innen, mit Freunden eine gemeinsame Lerngruppe zu besuche, berücksichtigt werden.

Zum Schulfest, das wir traditionell am letzten Samstag im Schuljahr feiern, werden alle zukünftigen Schüler/innen eingeladen, um in fröhlicher Atmosphäre ihren Klassenlehrern oder ihre Klassenlehrerin, ihre neuen Mitschüler und ihre Paten kennen zu lernen.

b) Die ersten Schulwochen am Gymnasium

Am ersten Schultag nach den Ferien treffen sich alle neuen „Fünfer“ und starten mit dem Pflanzen des Jahrgangsstufen-Baumes und einem Gottesdienst, der in unserer Schulkapelle zusammen mit unserem Schulseelsorger gefeiert wird, in das neue Schuljahr.Zur besseren Orientierung in der neuen Schule findet am zweiten Tag ein Klassenlehrertag statt.

Dem intensiven Kennenlernen von Mitschülern und Klassenlehrer dient die mehrtägige Klassenfahrt während der zweiten Schulwoche. Dort werden erste Schritte auf dem Weg zu einer guten Klassengemeinschaft unternommen, bei denen auch religiöse Aspekte eine Rolle spielen.

Die wöchentlich stattfindende Klassenlehrerstunde hilft, sich mit möglichen Problemen der Schüler/innen auseinanderzusetzen und diese zu lösen. c) Weitere Hilfen zum Gelingen der ErprobungsstufeDie Klassenlehrerstunde dient auch dazu, die Schwierigkeiten des „Lernens“ zu analysieren und diesen adäquat in Unterrichtsreihen zum „Lernen-lernen“ zu begegnen.

In besonderen Unterrichtsstunden z. B. mit dem Lions-Quest-Programm haben die Schüler/innen die Möglichkeit, soziale Kompetenz  und Verantwortungsbewusstsein zu stärken und Gemeinschaftsgefühle zu entwickeln.Zur Förderung und Unterstützung während der gesamten Erprobungs-stufe dienen Ergänzungsstunden in den Fremdsprachen, Deutsch und Mathematik. Förderungsangebote in kleinen Lerngruppen, den Lerninseln, sowie Beratungsgespräche und Lerncoaching helfen, Schwierigkeiten zu überwinden.

Jede neue Eingangsklasse erhält ein Patenteam bestehend aus 5-7 Schülern/innen der Jahrgangsstufe 9, welches ihre Klasse während der Erprobungsstufe betreut. Die Paten stehen stets als Ansprechpartner zu Verfügung, helfen insbesondere in den Pausen und führen Kennenlern-, Sport- , Spielnachmittage und andere Aktionen mit den Kindern durch.In der Hausaufgabenbetreuung, geleitet durch Mentoren aus der Oberstufe, haben alle Schüler/innen die Möglichkeit, in Ruhe und mit Hilfe ihre Hausaufgaben zu erledigen.

In regelmäßigen pädagogischen Teamsitzungen und Erprobungsstufenkonferenzen mit den Fachlehrern der jeweiligen Klassen werden Beobachtungen zur Entwicklung der Schüler/innen ausgetauscht. So können Übergangsschwierigkeiten gesehen und behoben werden. Dabei helfen zusätzliche Unterrichtsstunden mit bestimmten Förderprogrammen (siehe Konzept der individuellen Förderung).

Der regelmäßige Kontakt zu den Grundschulen unseres Einzugsgebietes in Form von gegenseitigen Hospitationen, Lehrersprechtagen und informellen Gesprächen ermöglicht uns, Einblicke in die Arbeit der Grundschulen und Zugang zu Arbeitsmethoden und Kenntnisstand der Viertklässler zu erlangen.

Eine große Rolle für die positive Entwicklung der Schüler/innen während der Erprobungsstufe spielt der gute Kontakt zwischen Elternhaus und Schule. Zu nennen sind hier Klassenpflegschaftssitzungen, die sogenannte Elternrunde, „Eltern-Stammtische“, Vorträge zu aktuellen, wichtigen Themen, beratende Gespräche und gemeinsame außerschulische Unternehmungen.