Wie Schülerinnen und Schüler ihre sozialen Kompetenzen stärken können

Soziales Profil

Das Soziale Profil ist ein wichtiger Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung von Schülerinnen und Schülern. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff und wie können Schülerinnen und Schüler ihre sozialen Kompetenzen stärken?

Soziales Lernen am GSC 

Unsere Angebote

  • Tage religiöser Orientierung in Klasse 5, 8, Q1 und Q2
  • Waldschule Kl. 6
  • World Vision Patenschaften ab Kl. 6
  • Fairmobil Kl. 7
  • Wasserfahrt Kl. 7
  • Workshop Resilienz Kl. 7
  • AG Kinderhospizarbeit ab Kl. 8
  • Sporthelferausbildung ab Kl. 8
  • MuTiger Kl. 9
  • Workshop Resilienz Kl. 9
  • Schulsanitätsdienst ab Kl. 9
  • Sozialpraktikum in Klasse EF
  • Bosnien-Projekt: Sammlung um den Elternsprechtag, zusätzliches Schulmaterial

Soziales Miteinander erleben und stärken

Schule ist ein Raum vielfältiger sozialer Begegnungen. Um auch neben dem gemeinsamen Lernen Gemeinschaftserfahrungen zu ermöglichen, gibt es diverse Angebote wie TRO, Sozialtrainings und Arbeitsgemeinschaften, die das SOZIALE PROFIL unserer Schule prägen und die Schülerinnen und Schüler in ihrer Persönlichkeitsentwicklung stärken.

Diese sind so aufgeteilt, dass die Schülerinnen und Schüler in jeder Jahrgangsstufe mindestens ein soziales Projekt im Klassenverband erleben. Hinzu kommen Angebote, an denen sie außerhalb der Unterrichtszeit freiwillig teilnehmen können. 

Eingerahmt wird die Schulzeit von den TRO Klasse 5 und Q2, die zu Beginn zum Kennenlernen und kurz vor Abschluss der Schulzeit zum gemeinsamen Rückblick und langsamen Abschied nehmen einladen. Ergänzt werden diese Erfahrungen durch weitere TRO in Klasse 8 und Q1 und durch Projekte zum Sozialtraining. So stärken die Schülerinnen und Schüler in Klasse 6 in der Waldschule im Rahmen von Teambuilding Maßnahmen spielerisch ihre sozialen Kompetenzen. 

Diese Stärkung der Klassengemeinschaft setzt sich in Klasse 7 beim Projekt „Fairmobil“ fort, welches die Schülerinnen und Schüler stärkt innerhalb der Klasse eine konstruktive Konfliktkultur aufzubauen und so Aspekte positiven sozialen Verhaltens zu erleben. In Klasse 7 fahren die Schülerinnen und Schüler außerdem auf Wasserfahrt ans Veluwemeer. Dort können sie in diversen Sportangeboten und bei der Selbstverpflegung im Bungalow ein faires Miteinander üben. 

In Klasse 9 steht im Rahmen des muTiger-Projektes die Förderung von Zivilcourage im Mittelpunkt. 

Das Sozialpraktikum in der EF bietet die Möglichkeit drei Wochen lang in einen selbst gewählten sozialen Bereich der Arbeitswelt Einblick zu erhalten und sich dort für andere Menschen zu engagieren.

Abseits vom Unterricht können die Schülerinnen und Schüler in der Kinderhospiz-AG erleben, wie Menschen auf ganz unterschiedliche Weise mit den Themen Tod und Sterben umgehen. 

Der Schulsanitätsdienst bietet Schülerinnen und Schülern ab Klasse 9 die Möglichkeit sich zum Schulsanitäter auszubilden und anschließend die Schulgemeinschaft im Schulalltag als Schulsanitäter zu unterstützen, indem sie kranke oder verletzte Lernende kompetent betreuen, bis weitere Hilfe eintrifft. 

Eine Sporthelferausbildung kann ab Klasse 8 abgeschlossen werden. Anschließend können Arbeitsgemeinschaften oder Schulmannschaften betreut werden.  

Ab Klasse 6 hat jede Jahrgangsstufe ein Patenkind, welches sie durch Spenden unterstützt und zu dem sie Briefkontakt hält. Zudem finden jährliche Spendensammlungen für Schulen in Bosnien statt, in denen die Kinder z. B. durch Tornister und Lernmaterial unterstützt werden können. 

Sozialpraktikum

Das Sozialpraktikum, welches es am Gymnasium Sankt Christophorus seit dem Schuljahr 1997/98 gibt, ist ein wesentlicher Bestandteil des Schulprofils, bei dem die Menschbildung und das caritative Handeln der Schüler*innen gefördert und gestärkt werden sollen.

Dieses Praktikum ist damit verpflichtend für alle Schülerinnen und Schüler der Jgst. EF und soll in einer sozialen Einrichtung absolviert werden, in der die Schüler*innen in unmittelbaren Kontakt mit Menschen kommen, die sich in Notsituationen ihres Lebens befinden und der Hilfe ihrer Mitmenschen bedürfen. Mögliche Einsatzorte sind dabei z. B. Kindergärten, integrative Schulen, Einrichtungen und Werkstätten für Menschen mit Einschränkungen, Seniorenheime, Krankenhäuser, Therapiestätten, die Caritas, die Tafel oder auch Bahnhofsmissionen.

Um den Schüler*innen die Möglichkeit zu geben, sich in dieser für sie neuen Lebenssituation gut einzufinden, dauert das Praktikum drei Wochen und wird im Januar / Februar (über den Halbjahreswechsel) durchgeführt.

Ziel des Sozialpraktikums ist es, dass die Schülerinnen und Schüler Einblick in eine andere Lebenswirklichkeit als ihre schulische gewinnen, sie sich in solidarischem Handeln üben und folglich ihre soziale Sensibilität wie auch ihre soziale Handlungskompetenz gestärkt werden. Die Schüler*innen entwickeln ein Verständnis für die besondere Situation von Menschen in Grenzsituationen und bauen ebenfalls mögliche Berührungsängste ab. Es zeigt sich zudem, dass die Schülerinnen und Schüler viele positive, existenzielle Erfahrungen im Sozialpraktikum sammeln. Sie reflektieren ihre eigene Lebenssituation und setzen sich im Hinblick auf den eigenen Lebensweg mit persönlichen und gesellschaftlichen Werten auseinander.

Im Hinblick auf die Organisation und die Durchführung des Praktikums steht Frau Noël als verantwortliche Lehrkraft den Schüler*innen helfend zur Seite. Im Hinblick auf das eigenverantwortliche Handeln der Schüler*innen müssen sich diese selbständig um ihre Praktikumsplätze kümmern, nachdem sie ungefähr ein Jahr vorher über den Ablauf und die Kriterien und Merkmale des Sozialpraktikums informiert worden sind. So haben alle Praktikant*innen genügend Zeit, sich um einen für sie passenden Praktikumsplatz zu bemühen, der im Regelfall in der näheren Umgebung der Schule liegt, jedoch auch in entfernteren Städten sowie im Ausland sein kann.

Die inhaltliche Vorbereitung des Praktikums erfolgt als ein fester Bestandteil im Religionsunterricht der Jgst. EF. Die individuelle Betreuung eines jeden Schülers / einer jeden Schülerin findet im Rahmen der Praktikumsbesuche durch die Lehrer*innen der Jgst. EF statt; diese Lehrkräfte stehen auch bei Problemen als Ansprechpartner*innen zur Verfügung. Begleitend zum Praktikum fertigen die Schüler*innen einen Praktikumsbericht an, in dem sie ihre Tätigkeiten in der Einrichtung zunächst beschreiben und dann vor allem reflektieren.
Die Nachbereitung des Sozialpraktikums erfolgt dann im Rahmen einer individuellen Nachbesprechung von Schüler/Schülerin und betreuender Lehrkraft anhand des Praktikumsberichtes. Darüber hinaus gibt es einen von den Schüler*innen mitgestalteten Gottesdienst im Anschluss an die Praktikumszeit, der ihre Erfahrungen im Praktikum und den Bezug zu ihrem Alltag spiegelt und an den sich eine von den Religionslehrer*innen vorbereitete und durchgeführte Nachbereitung des Praktikums anschließt.

Aus den Erfahrungsberichten einzelner Schülerinnen und Schüler:

„Ich habe meine Praktikumszeit an der Friedrich-Von-Bodelschwingh Schule, einer Förderschule für geistige Entwicklung in Heil, verbracht.
Auf diese Schule gehen Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung im Alter von ca. 5 bis 18 Jahren. Die Einrichtung fördert, neben dem normalen Unterricht, zusätzlich Fähigkeiten der Schüler*innen, die sie im alltäglichen Leben brauchen. Die Jüngeren üben zum Beispiel einmal pro Woche das Fahrradfahren und werden langsam an allgemeine Verkehrsregeln herangeführt, während die älteren Schüler*innen das selbstständige Wohnen in Übungswohnungen ausprobieren können. 
Auch wenn die Klasse, der ich zugeteilt wurde, nur aus 12 Kindern (ca. 6-10 Jahre) bestand, die auf drei Lehrer, eine Integrationshelferin und eine Praktikantin aufgeteilt waren, gab es für mich immer viel zu tun. Die Kinder brauchten oft viel Hilfe beim Bewältigen bestimmter Aufgaben oder nur jemanden, der mit ihnen spielt oder ihnen etwas vorliest. […] Ich denke, die Zeit an der Schule hat mich stark geprägt und mir viele wertvolle Erfahrungen ermöglicht. 
Der Aufenthalt in dieser Einrichtung hat mich bei meiner Berufssuche auf jeden Fall weitergebracht. Rückblickend erinnere ich mich an fast ausschließlich glückliche und erfüllende Momente, die mich zweifellos noch sehr lange begleiten werden.“ 
(Lina Thiemann, Sozialpraktikum 2020)

„Ich werde im Folgenden von meinem Sozialpraktikum berichten, das ich in der Caritas Werkstatt Nordkirchen gemacht habe. Das Ziel der Werkstatt ist es, Menschen mit Behinderungen zu helfen und sie in einen normalen Arbeitsalltag zu integrieren.
Vor meinem Praktikum hatte ich erwartet, dass ich bei der Arbeit nur zuschauen dürfte. Diese Erwartung wurde aber direkt in den ersten Tagen übertroffen, da ich nämlich direkt selbst mithelfen durfte. Meine Haupttätigkeit lag darin, die Menschen mit Behinderungen zu unterstützen und ihnen einen möglichst einfachen Weg zum Ziel beizubringen.
Was mir vor allem gefallen hat an meinem Praktikum, war die Nähe der Leute und ihre Dankbarkeit förmlich zu spüren zu bekommen. Ich würde diese Praktikumsstelle jedem weiterempfehlen, da dieses Praktikum mich in meinem privaten Leben geprägt hat.“ 
(Felix Schafmann, Sozialpraktikum 2020)

"Mein Praktikum habe ich in der Kardinal - von - Galen Grundschule in Stockum absolviert. Ich kann sagen, dass diese drei Wochen einen enormen Erfahrungsgewinn darstellten, da ich bisher noch keine Erfahrungen in diesem Arbeitsbereich gewinnen konnte. Als sehr positiv habe ich das eigenständige Arbeiten empfunden. Ich konnte den Schülern helfen und Tipps geben. Es war außerdem ein tolles und neues Gefühl, zu erkennen, dass die Kinder mir vertrauen und mich akzeptieren.
Für mich hat das Praktikum nicht nur meine Sozialkompetenz gestärkt, sondern auch mein Selbstbewusstsein, denn es ist eine große Bereicherung, dass meine Fähigkeiten und Eigenschaften geschätzt werden." 
(Rosa Schulze Froning, Sozialpraktikum 2016)