Das andere Gesicht der Literatur - Oder: Was macht man eigentlich im Literatur-Kurs?

 

Der Literatur-Kurs ist sozusagen der wilde Bruder des Deutschunterrichts. Denn eigentlich ist ja Literatur nicht zum Analysieren da, sondern zum Erleben. Wenn man liest oder ins Theater geht, liegt einem doch auch daran, in eine andere Welt einzutauchen.

 

Und genau das soll auch im Literatur-Kurs passieren:

Wir (er)leben Literatur. Und ob diese Literatur nun von anderen (bekannten) Autoren stammt oder ob wir sie selbst verfassen, ist – kann man sagen – Geschmacksache. Es ist der Kurs, der bestimmt, was gemacht wird, nicht der Lehrer (ausnahmsweise). Aber natürlich muss auch der Lehrer eine Aufgabe haben. Die besteht vorrangig darin, die Fäden zu ziehen und letztendlich die Verantwortung zu übernehmen. Er ist also so eine Art Manager, Impressario und auch Animateur.

 

Wie kommt man zu einem Thema?

Unglaublich, ab wahr: Es hat sich gezeigt, dass sich bisher jeder Kurs auf einen Schwerpunkt einigen konnte, in dem jeder Teilnehmer eine Verwirklichungsmöglichkeit gefunden hat.

In den letzten 3 Jahren wollten alle Kurse selbst ein Stück schreiben. Themen waren:

‚Leben in der WG’, ‚Europatrip’, ‚Mord und Totschlag’, die sich als tolle „Impuls“-Themen für abendfüllende Stücke erwiesen.

Mit ein wenig Starthilfe, d.h. Anregung durch die Lehrperson haben wir auch in diesem Jahr das Potential verschiedener Themenbereiche ausgeleuchtet (20er Jahre, Arbeitslosigkeit, Leben in 10 Jahren und die Nacht).

Die Teilnehmer haben sich (Mit herzlichem Gruß an die Deutsch-Kollegen: vielleicht unter dem Eindruck von „Traumnovelle“ und „Leutnant Gustl“) für die Nacht entschieden, eine geheimnisvolle Welt, mit der sich viel verbindet:

Sehnsüchte, das Ausleben von Träumen, Exzesse, Romantik, Albträume, Schauer und und und.

 

Wie kommt man vom Thema zum Stück?

Wir haben eine möglichst offene, aber gleichzeitig sinnstiftende Handlungsstruktur aus verschiedenen Handlungssträngen festgelegt, die Rahmen und Raum gab für mehrere Episoden, für deren Ausarbeitung und Umsetzung dann wiederum einzelne Gruppen verantwortlich waren. Da also eigentlich jeder am Stück mitgeschrieben hat, blieben die Charaktere nah genug am eigenen Erleben, so dass es nicht schwerfiel, sie auf der Bühne zu verkörpern.

Gleichzeitig bedeutet diese Vorgehensweise, dass jeder an der Verantwortung für das Stück und dessen Umsetzung mitträgt.

 

In diesem Jahr hieß unser Stück „Schlaflose Nacht“ und es hat letztlich allen Kursteilnehmern gut gefallen. Was die nächsten Jahre bringen, werden wir erleben!

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