Europa in seiner Vielfalt für Schülerinnen und Schüler erlebbar machen – das ist das Ziel, dem sich das Gymnasium St. Christophorus als zertifizierte Europaschule verschrieben hat. Am Europatag, dem 9. Mai, wurden den Jahrgängen 5, 7, 9 und 11 besondere Aktionen geboten, um Interesse und Begeisterung für Europa zu wecken.
Erstmals nach zweijähriger Corona-bedingter Pause bot die Schule ein volles Programm. Drei Partnerstädte Wernes wurden den Fünftklässlern vorgestellt, in einem Sprachenparcours lernten die Siebtklässler die ersten Wörter und Wendungen aus vier verschiedenen nicht so oft unterrichteten Fremdsprachen, der Jahrgang 9 ließ sich bei der Aktion „Kulinarisches Europa“ Fingerfood aus sechs Ländern schmecken und der Jahrgang Q1 nahm an einem zweitägigen europapolitischen Planspiel teil.
Die fünften Klassen erhielten Besuch von Vertretern des Internationalen Clubs Werne, die Partnerstädte vorstellten: Herr Günther präsentierte der 5 a Bailleul, Benedikt Dammermann als Ehemaliger und nun Vorsitzender des ICW der 5 b Lytham St. Annes und Frau Dr. Döhrer der 5 c das polnische Wałcz. Im Anschluss gestalteten die Schülerinnen und Schüler dann Plakate, mit deren Hilfe sie anschließend Mitschülern aus den beiden Parallelklassen das Gehörte und Gesehene weitergeben konnten. Die Plakate wurden zum Abschluss in der Pausenhalle aufgehängt, wo sie nun der ganzen Schule zugänglich sind. Der jüngste Jahrgang des GSC stellte den Referenten viele interessierte Fragen und arbeitete mit Engagement an den in vielen Fällen sehr schön gewordenen Plakaten.
von links nach rechts: Bernhard Helzle-Drehwald (Europa-Koordinator am GSC), Dr. Constanze Döhrer (ICW), Benedikt Dammermann (ICW), die stellvertretende Schulleiterin Sandra Crämer und Konrad Günther (ICW)
Schon am vorangegangenen Freitag durchliefen die Siebtklässler ihren Sprachenparcours mit vier europäischen Sprachen nach Wahl. Im Angebot waren Sprachen beliebter Urlaubsländer wie Italienisch, Spanisch, Serbo-Koratisch und Türkisch. Aber auch Altgriechisch, Baskisch, Niederländisch, Portugiesisch, Schwedisch und Ungarisch waren wählbar und wurden angeboten. Etliche Kursleiterinnen und Kursleiter präsentierten auch ihre Muttersprache. Mehrere Eltern, Ehemalige und derzeitige Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler nahmen sich Zeit, um in einer Doppelstunde ihre Sprache den Jugendlichen näher zu bringen. Erfreulicherweise war die Beteiligung von Schülerseite sehr rege und aktiv, so dass mehrere Kursleiter*innen spontan sagten, sie würden bei einer ähnlichen Aktion im kommenden Jahr auch wieder mitmachen.
Im neunten Jahrgang stammte der Beitrag „Kulinarisches Europa“ vom Kurs des Wahlpflichtfaches „VielFach Europa“ unter Leitung von Martin Henning. Während einer Schulstunde durften die Neuntklässler sich schmecken lassen, was ihre Mitschüler*innen zubereitet hatten. Es gab Tapas aus Spanien, Pizza aus Italien, Gyros Pita aus Griechenland, Wiener Schnitzel, belgische Waffeln und französische Crème brûlée. Auf dem Schulhof war ein Bistro mit Stehtischen aufgebaut und bei schönstem Sonnenschein genossen die Schülerinnen die angebotenen Leckereien, die reißenden Absatz fanden.
Ein recht ernsthaftes, aber sicherlich sehr wichtiges Thema hatte der Oberstufen-Jahrgang Q1: Es ging um den Datenschutz in der Europäischen Union. Das Thema, das auch in der Zukunft sicherlich immer größere Relevanz erhalten wird, wurde in Form eines Planspiels der Konrad-Adenauer-Stiftung dargeboten. In drei Gruppen aufgeteilt simulierte der Jahrgang, wie die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und der Rat der EU ein neues Gesetz zum Datenschutz erarbeiten kann. Die Simulation ist ein groß angelegtes Rollenspiel mit zahlreichen Akteuren und machte den Beteiligten nicht zuletzt auch viel Spaß.
Nach zweijähriger Corona-Pause ohne Besuch von Experten von außerhalb in der Schule und ohne Aktionen mit Essbarem war der Europatag mit seinem umfangreichen Programm wie in den besten Zeiten vor der Pandemie wieder ein voller Erfolg. Alle Schülerinnen und Schüler wie auch die Lehrerinnen und Lehrer samt Eltern und Gästen genossen es, ein Stück von der Vielfalt Europas zu erleben und mit vielen anderen gemeinsam sich auf die vorgeschlagenen Aktionen einzulassen.
Text: Bernhard Helzle-Drehwald, (Europa-Koordinator des Gymnasiums St. Christophorus)
Planspiel der Q1 zum Thema Datenschutz in der Europäischen Union