Das Sozialpraktikum, welches es am Gymnasium Sankt Christophorus seit dem Schuljahr 1997/98 gibt, ist ein wesentlicher Bestandteil des Schulprofils, bei dem die Menschbildung und das caritative Handeln der Schüler*innen gefördert und gestärkt werden sollen.


Dieses Praktikum ist damit verpflichtend für alle Schülerinnen und Schüler der Jgst. EF und soll in einer sozialen Einrichtung absolviert werden, in der die Schüler*innen in unmittelbaren Kontakt mit Menschen kommen, die sich in Notsituationen ihres Lebens befinden und der Hilfe ihrer Mitmenschen bedürfen. Mögliche Einsatzorte sind dabei z. B. Kindergärten, integrative Schulen, Behinderteneinrichtungen, Seniorenheime, Krankenhäuser, Therapiestätten, die Caritas, die Tafel.

 
Um den Schüler*innen die Möglichkeit zu geben, sich in dieser für sie neuen Lebenssituation einzufinden, dauert das Praktikum drei Wochen und wird Ende Januar / Anfang Februar (über den Halbjahreswechsel) durchgeführt.

 

Ziel des Sozialpraktikums ist es, dass die Schülerinnen und Schüler Einblick in eine andere Lebenswirklichkeit als ihre schulische gewinnen, sie sich in solidarischem Handeln üben und folglich ihre soziale Sensibilität gestärkt wird und sie ihre soziale Handlungskompetenz so stärken können. Die Schüler*innen entwickeln ein Verständnis für die besondere Situation von Menschen in Grenzsituationen und bauen ebenfalls mögliche Berührungsängste ab. Es zeigt sich zudem, dass die Schülerinnen und Schüler viele positive, existenzielle Erfahrungen im Sozialpraktikum sammeln. Sie reflektieren ihre eigene Lebenssituation und setzen sich im Hinblick auf den eigenen Lebensweg mit persönlichen und gesellschaftlichen Werten auseinander.

 

Im Hinblick auf die Organisation und die Durchführung des Praktikums steht den Schüler*innen mit Frau Noël eine dafür verantwortliche Lehrkraft zur Seite, die die Schüler*innen entsprechend rechtzeitig informiert und für Rückfragen sowie Hilfestellungen zur Verfügung steht. Im Hinblick auf ihr eigenverantwortliches Handeln bemühen sich die Schüler*innen selbständig um Praktikumsplätze, nachdem sie ein Jahr vorher über den Ablauf und die Merkmale des Sozialpraktikums informiert worden sind. So haben sie genügend Zeit, um sich um einen für sie passenden Praktikumsplatz zu kümmern, der im Regelfall in der Umgebung der Schule liegt, jedoch auch in entfernteren Städten sowie im Ausland sein kann.
Die inhaltliche Vorbereitung des Praktikums erfolgt als fester Bestandteil im Religionsunterricht der Jgst. EF. Die individuelle Betreuung eines jeden Schülers / einer jeden Schülerin findet im Rahmen der Praktikumsbesuche durch die Lehrer*innen der Jgst. EF statt; diese Lehrkräfte stehen auch bei Problemen als Ansprechpartner zur Verfügung. Begleitend zum Praktikum fertigen die Schüler*innen einen Praktikumsbericht an, in dem sie ihre Tätigkeiten in der Einrichtung zunächst beschreiben und dann vor allem reflektieren.
Die Nachbereitung des Sozialpraktikums erfolgt dann im Rahmen einer individuellen Nachbesprechung von Schüler/Schülerin und betreuender Lehrkraft anhand des Praktikumsberichtes. Darüber hinaus gibt es einen von den Schüler*innen mitgestalteten Gottesdienst im Anschluss an die Praktikumszeit, der ihre Erfahrungen im Praktikum und den Bezug zu ihrem Alltag spiegelt und an den sich eine von den Religionslehrer*innen vorbereitete und durchgeführte Nachbereitung des Praktikums anschließt.

 

Aus den Erfahrungsberichten einzelner Schülerinnen und Schüler:

„Ich habe meine Praktikumszeit an der Friedrich-Von-Bodelschwingh Schule, einer Förderschule für geistige Entwicklung in Heil, verbracht.
Auf diese Schule gehen Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung im Alter von ca. 5 bis 18 Jahren. Die Einrichtung fördert, neben dem normalen Unterricht, zusätzlich Fähigkeiten der Schüler*innen, die sie im alltäglichen Leben brauchen. Die Jüngeren üben zum Beispiel einmal pro Woche das Fahrradfahren und werden langsam an allgemeine Verkehrsregeln herangeführt, während die älteren Schüler*innen das selbstständige Wohnen in Übungswohnungen ausprobieren können.
Auch wenn die Klasse, der ich zugeteilt wurde, nur aus 12 Kindern (ca. 6-10 Jahre) bestand, die auf drei Lehrer, eine Integrationshelferin und eine Praktikantin aufgeteilt waren, gab es für mich immer viel zu tun. Die Kinder brauchten oft viel Hilfe beim Bewältigen bestimmter Aufgaben oder nur jemanden, der mit ihnen spielt oder ihnen etwas vorliest. […] Ich denke, die Zeit an der Schule hat mich stark geprägt und mir viele wertvolle Erfahrungen ermöglicht.
Der Aufenthalt in dieser Einrichtung hat mich bei meiner Berufssuche auf jeden Fall weitergebracht. Rückblickend erinnere ich mich an fast ausschließlich glückliche und erfüllende Momente, die mich zweifellos noch sehr lange begleiten werden.“
(Lina Thiemann, Sozialpraktikum 2020)

 

„Ich werde im Folgenden von meinem Sozialpraktikum berichten, das ich in der Caritas Werkstatt Nordkirchen gemacht habe. Das Ziel der Werkstatt ist es, Menschen mit Behinderungen zu helfen und sie in einen normalen Arbeitsalltag zu integrieren.
Vor meinem Praktikum hatte ich erwartet, dass ich bei der Arbeit nur zuschauen dürfte. Diese Erwartung wurde aber direkt in den ersten Tagen übertroffen, da ich nämlich direkt selbst mithelfen durfte. Meine Haupttätigkeit lag darin, die Menschen mit Behinderungen zu unterstützen und ihnen einen möglichst einfachen Weg zum Ziel beizubringen.
Was mir vor allem gefallen hat an meinem Praktikum, war die Nähe der Leute und ihre Dankbarkeit förmlich zu spüren zu bekommen. Ich würde diese Praktikumsstelle jedem weiterempfehlen, da dieses Praktikum mich in meinem privaten Leben geprägt hat.“
(Felix Schafmann, Sozialpraktikum 2020)

 

"Mein Praktikum habe ich in der Kardinal - von - Galen Grundschule in Stockum absolviert. Ich kann sagen, dass diese drei Wochen einen enormen Erfahrungsgewinn darstellten, da ich bisher noch keine Erfahrungen in diesem Arbeitsbereich gewinnen konnte. Als sehr positiv habe ich das eigenständige Arbeiten empfunden. Ich konnte den Schülern helfen und Tipps geben. Es war außerdem ein tolles und neues Gefühl, zu erkennen, dass die Kinder mir vertrauen und mich akzeptieren.
Für mich hat das Praktikum nicht nur meine Sozialkompetenz gestärkt, sondern auch mein Selbstbewusstsein, denn es ist eine große Bereicherung, dass meine Fähigkeiten und Eigenschaften geschätzt werden."
(Rosa Schulze Froning, Sozialpraktikum 2016)

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